Wildschweine sorgen weiterhin für große Schäden

Wildschweine sind in Deutschland mittlerweile gar nicht mehr so selten. Insbesondere im Rheingebiet scheinen sich die Wildschweine enorm vermehrt zu haben. Zurzeit können nichtmal genaue und wissenschaftlich seriös fundierte Angaben darüber gemacht werden, wie hoch der Bestand von Wildschweine aktuell ist. Allein im Gebiet Kehl-Odelshofen wurden von einem Jägerverband im Jahr 2018 etwa 200 Wildschweine erlegt.

Um Flurschäden zu vermeiden, gibt es in besonders starken Gebieten eine hohe Jägerpräsenz. Ein Grund dafür ist, dass Landwirte sich über die Wühlschäden auf Mais und Weizenfeldern im Frühjahr beschwert haben. Hierdurch wurden mehrere Obstplantagen zerstört und das Maissaatgut auf einigen Feldern aufgefressen.

Wildschweine sind Allesfresser. Si können sich auch durch tierischem Eiweiß ernähren, also auch durch Würmern und Engerlingen. Die Tiere finden einen großen Nahrungstisch im Wald und auf den Feldern der Landwirte. So ist es für die Jäger sehr schwer, entsprechend den Bestand zu regulieren.

Durch milde Winter gibt es mehr Jungtiere

Insbesondere durch die milden Winter kommt es dazu, dass immer mehr Jungtiere den Frost überleben. Anders als die Bevölkerung meint, sorgt nicht das Anfüttern für eine Population.

Das große Nahrungsangebot gibt es dabei auf den Feldern. Die hochindustrialisierte Landwirtschaft, welche im Zeitraum von Juni bis Oktober einen staatlich subventionierten Maisanbau genießt, führt zu einer Mehrpopulation von Wildschweinen.

Durch das permanent Angebot an Futter, gäbe es stets ausreichend Nahrung für Wildschweine. Früher kam es nur alle sieben Jahre zur Baummast — der Ernährung des Schwarzwilds von Bausamen.

Kommen die Ausgleichszahlungen für Landwirte?

In den Augen der Bevölkerung und der Landwirte, sollte der Staat eine Ausgleichszahlung vornehmen für Bejagungsschneisen in den Maisfeldern zur effektiven Bejagung leisten. Oftmals gibt es aber auch viele finanzielle und bürokratische Hindernisse im Hinblick zur Genehmigung von Treib- und Drückjagden.

Wie können Wildschweine verjagt werden?

Nur durch die Jäger gibt es eine wirklich effektive Methode um den Bestand zu regulieren. Jedoch empfiehlt sich eine Wildkamera um die Schäden am Hof zu dokumentieren. Eine Überwachungskamera sollte zum Standard-Equipment eines jedes Hofmeisters gehören, eine Vergleichsseite hierfür ist HomeandSmart.

Informationen über Wildschweine

Damit Sie die Wildschweine besser kennehernen, möchten wir hierbei ins Detail gehen. Wildschweine sind in der Regel gar nicht so schlimm, wie es vielleicht durch diesen Artikel wirkt. Wir versorgen beispielsweise eine Wildschwein-Familie. In einem Artikel haben wir bereits gezeigt, wie Wildschweine beziehungsweise eine ganze Rotte lebt.

Hier leben Wildschweine

Es kommt immer auf die Umgebung an. Der Fichtenwald wird oft bevorzugt von den Tieren, da dort weniger Schnee als in anderen Gebieten liegt. Andere gute Zufluchtsorte sind für die Tiere aber auch sehr dichte Haselnussdickichte, da kommen Jäger nämlich nicht so einfach an die Herde heran.

Die Wildschweine verlassen das Dickicht nicht, denn dort fühlen sie sich sicher. Nichtmal der Hund des Jägers kommt an diese Stellen nicht ran. Der Instinkt bewahrt die Tiere. Ihre Körper sind nunmal keilförmig und sind sehr geübt darin, sich durch das Dichteste zu drängen.

Weite Schilfufer bieten außerdem reichlich Futter und die Wildschweine helfen sich sogar gegenseitig um den sumpfigen Untergrund zu bewältigen — dies fällt Ihnen leicht aufgrund des Baus ihrer Hufe.

Die Tiere sind immer sehr nah an den Plätzen mit Extrafutter. Messungen haben ergeben, dass der Boden bis zu 20 cm tief gefroren ist und dies erschwert natürlich die Suche nach Futter aus der Natur. Schlafplätze werden aber dennoch aus der Erde gegraben um sich vor dem Erfrieren zu schützen. Für eine Wärmeeffizient schlafen sie in der Regel Seite an Seite.

Von der Art, wie Wildschweine leben – das Leben der Familie Wutz

Wildschweine leben in einer Familie, die man Rotte nennt. Tatsächlich sind alle Schweine dieser Rotte miteinander verwandt.

Angeführt wird diese Rotte von einer Chefin, der sogenannten Leitbache. Sie ist die älteste und erfahrenste Bache der Rotte. So führt sie die Rotte zu den Futterplätzen und beschützt sie vor Gefahren.

Familie Wutz am Waldrand – eine Wildschweine-Familie nennt man Rotte

Dann gibt es noch meist 3 oder 4 andere Bachen.
Übrigens, die Wildschweindamen nennt man Bachen. Diese Bachen können bei uns in Deutschland bis zu 1,5 m lang und ca. 70 cm hoch werden. An Gewicht erreichen sie ca. 70 Kg und etwas schwerer. Mehr als 100 Kg werden selten erreicht. In anderen Ländern können die Wildschweine auch größer und schwerer werden.

Die Wildschweinbabys, von denen jede Bache jedes Jahr zwischen 2 und 8 Stück hat, nennt man Frischlinge. In der Zeit von Januar bis April werden die Frischlinge geboren. Diese Geburt nennt man Frischen. Zur Welt kommen die Wildschweinbabys in einem Wurfkessel, der irgendwie an ein großes Vogelnest erinnert. In diesem Kessel zieht sich jede Bache alleine zurück, wenn sie merkt, dass die Stunde der Geburt naht. Dieser Kessel, wird aus Ästen, Blättern, Gras und Moos gebaut, so dass es in diesem immer mollig warm ist, auch wenn es draußen schneit und stürmt. 

Wildschweine wechseln von Zeit zu Zeit den Kessel und bauen einen neuen, um sich vor Feinden zu verbergen.
Der Kessel ist sozusagen das Schlaf- und das Kinderzimmer der Wildschweine in einem.

Die Wildschweine einer Rotte sind so eng miteinander verbunden, dass sich alle Frischlinge nach ca. 1-2 Wochen zusammen aufhalten und miteinander herum toben. Die Frischlinge erkennen ihre Mutter an ihrer Stimme. Diese Töne nennt man Prägungslaute. Gesäugt, so nennt man das Milchtrinken der Frischlinge, werde die Frischlinge anfangs ungefähr ein mal pro Stunde. Dabei sind die hinteren Plätze bei Mama-Wutz die begehrtesten, denn hier gibts am meisten Milch.

An seinem ersten Geburtstag wird der Frischling zum Überläufer. Diese Überläufer trennen sich nun nach und nach von ihrer Elternrotte und bilden eigene Rotten. Diese Rotte von halbstarken Wildschweinen nennt man dann Überläuferrotte. Die weiblichen Überläufer bleiben als Rotte ein Leben lang zusammen. Die Überläufer-Keiler trennen sich später von der Überläuferrotte und ziehen dann irgendwann alleine durch den Wald. Ab dem zweiten Geburtstag nennt man die Wildschweine nicht mehr Übeläufer. Man sagt dann nur noch zweijähriger Keiler, oder zweijährige Bache, je nachdem, wie alt das Wildschwein ist.

Ausgewachsen ist ein Wildschwein mit 5 Jahren, wobei es dann noch an Gewicht zulegen kann.
Wildschweine brauchen den Kontakt zu den anderen Wildschweinen innerhalb ihrer Rotte. Oftmals liegen sie dicht beieinander, mal Rücken an Rücken, oder auch mal Schnauze an Schnauze. Das nennt man Kontaktliegen.

Wildschweine mit Frischlingen – die Wildschweinmutter säugt ihre Frischlinge anfangs ungefähr ein mal pro Stunde. Die hinteren Plätze sind die begehrtesten, da die hinteren Zitzen am meisten Milch geben.

Frau Wutz gesellt sich zu einer Bache mit ihrem Frischling
– Wildschweine brauchen direkten Kontakt – das nennt man Kontaktliegen

Der Mann unter den Wildschweinen heißt Keiler. Der Keiler hat mit der Rotte nur wenig zu tun, ja er wird sogar von der Leitbache vertrieben, wenn er zu nahe kommt.

Ein Keiler zieht also als Einzelgänger alleine durch den Wald, wobei ihm das nur recht ist, denn er hat gerne seine Ruhe. Einen Keiler kann man gut an seinen großen, messerscharfen Eckzähnen erkennen, die man auch Hauer oder Waffen nennt. Der Keiler hat von diesen großen Eckzähnen vier Stück. Zwei im Oberkiefer und zwei im Unterkiefer. Aller vier Eckzähne zeigen nach oben.

Herr Wutz kann in Deutschland rund 150 Kg schwer, 90 cm hoch und 1,5 m lang werden. Alles was größer und schwerer ist, gilt bei uns in Deutschland als selten.

In anderen Ländern können auch die Keiler größer und schwerer werden.

Übrigens, ein Wildschwein kann bis zu 20 Jahren alt werden.

Wie sieht denn so ein Wildschwein aus?

Ein Wildschwein ist meistens grau-schwarz, wobei die Farben von braun bis schwarz auch möglich sind. Die verschiedenen Färbungen haben auch bestimmte Bezeichnungen. Die braunen Wildschweine nennt man Bräunlinge. Dann gibt es noch die weiß-bunten Wildschweine, die einen von den Farben irgendwie an eine Kuh erinnern.
Wegen ihrer meist dunkelen Fellfarbe werden Wildschweine auch oft als Schwarzkittel, oder auch Schwarzwild bezeichnet.

ein braunes Wildschwein, ein Bräunling
ein schwarzes Wildschwein
ein normales,
schwarz-graues Wildschwein

ein weiß-buntes Wildschwein

Das Fell besteht im Winter aus einer dichten, wollartigen Schicht. Darüber gibt es dann noch die dichten Borsten, die man dann sieht. So ist das Wildschwein bestens gegen Kälte und Schnee gewappnet.
Wenn der Sommer beginnt, verliert sich diese dicke Wolle und auch die dichten Borsten machen einem kürzeren Sommerfell Platz.

Wildschweine im Winterfell
Wildschweine im Sommerfell

Die Frischlinge haben bis zu einem Alter von 3 – 4 Monaten ein beige-braun gestreiftes Fell. Danach verlieren sich die Streifen, und die kleinen Wildschweine werden braun bis rot-braun. Überläufer sind anfangs so gefärbt wie die älteren Frischlinge, also braun bis rot-braun. Diese Färbung verliert sich allerdings im Laufe des Jahres und geht in die Farben des erwachsenen Wildschweins über.

Frischling mit gestreiftem Fell
halbstarke Wildschweine ab einem Jahr nennt man Überläufer
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